Mittwoch, 13. Dezember 2017



Man kann es so oder so sehen.


Tischreservierung in einem Restaurant:


Guten Tag, ich würde gerne einen Tisch für 4 Personen bestellen.
Raucher oder Nichtraucher?
Raucher.
Ok, ok.
Trinken sie Alkohol oder sind sie Antialkoholiker?
Ich trinke keinen Alkohol.
Ok, ok.
Essen sie Fleisch oder sind sie Veganer?
Ich bin Veganer.
Ok, ok.
Stört sie leise Hintergrundmusik oder speisen sie lieber ohne?
Ich hab leise Hintergrundmusik gerne.
Ok, ok.
Dann reserviere ich ihnen einen Tisch in Gastraum 25, für Antialkoholiker und Veganer, - mit leiser Hintergrundmusik und direktem Ausgang für Raucher.
Das geht nicht, denn 2 meiner Freunde trinken Alkohol.
Ok,ok.
Das ist kein Problem, sie wissen ja alkoholische Getränke sind ungesund daher werden die alkoholischen Getränke bei uns an der Bar bereitgestellt und können ebenfalls vor dem Lokal konsumiert werden – oder sie wechseln während des Trinkens in Gaststube 29,  - für  Alkohol trinkende Veganer,  -mit leiser Hintergrundmusik und direktem Ausgang für Raucher.
Ach so,  ja und einer von uns isst Fleisch.
Ok, ok.
Das ist auch kein Problem, da muss er zum Essen in Gaststube 27 wechseln, - sie wissen ja,  Veganer sehen es nicht gerne wenn jemand ein ungesundes Schnitzerl vor ihnen verschmaust.
Das ist dann die Gaststube für Raucher, Antialkoholiker und Fleischesser, - mit leiser Hintergrundmusik.
Wie ist das mit den Süßspeisen bei euch?
Ok,ok.
Das ist kein Problem, sie wissen ja, Süßspeisen sind ungesund und wir wollen unsere Gäste nicht in Versuchung führen. Deshalb können sie ihre Süßspeisen an der Bar abholen und gerne vor dem Lokal konsumieren.
Ok, ok, ok, ok.
Also ich überlegs mir noch, danke.

Freitag, 1. Dezember 2017

Rechte und Pflichten eines Schutzengels
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Was war ich überrascht, was war ich erstaunt, als ich hier angekommen bin. Irgendwo im Universum – alles ist wie auf der Erde – mit dem Unterschied, dass nichts starr ist alles bewegt sich alles ist weich, scheinbar ohne Gewicht. Alle schreiten fast schwebend von einem Ort zum anderen. Ich fühle mich leicht – nicht vorhanden und doch da – wie ein Hauch in kühler Herbstluft, gleite ich dahin.

Es gibt hier viele so wie ich, sie unterhalten sich miteinander und tauschen Gegenstände aus.

Sofort spricht mich jemand an, begrüßt mich herzlich und sagt ich sei jetzt bei den Schutzengeln gelandet. Ich staune, und staune – mir fällt fast nicht ein was ich fragen will.

Kurz danach sitze ich in einer großen Gruppe, welche scheinbar die selbe Aufgabe zu erfüllen hat. Wir blicken alle gespannt auf ein Podium welches mitten unter uns steht. Eine unwirkliche  Stimme erklingt. Die funkelnden Augen erfassen alle von uns. Ich erschaudere kurz. Bunte Düfte und sanfte Klänge verbreiten sich im Raum. Ja -  wir sollten alle Schutzengel werden und auf der Erde verschiedenen Personen zugeteilt werden. Wir erhielten eine lange Unterweisung für unsere Aufgabe.

Und so wie es mir schien waren wir schon kurz darauf auf der Erde. Wir waren 10 Schutzengel und einer Person namens Berti zugeteilt. Es war unsere Aufgabe ihn zu beschützen, in allen Lebenslagen – zumindest 5 von uns mussten immer bei Berti sein.

Berti war 25 Jahre, nicht verheiratet und Kinder hatte er auch keine. Sein Beruf war Buchhalter. Er wohnte in einer hübschen Wohnung in einer großen Stadt. Zerzaustes Haar und Hektik waren sein Markenzeichen.  Wir konnten alles verstehen und sehen. Uns sah man nicht, manche erzählen, dass sie uns spüren konnten. Na ja wie auch immer – anfangs dachte ich es sei eine gemütliche Aufgabe, der ich da zugeteilt wurde. Jedoch schon in der nächsten Minute überquerte Berti so unkonzentriert die Straße, dass wir schnell eingreifen mussten. Ja wir müssen oft blitzschnell reagieren. Es war eine Kollegin von mir die rechtzeitig half. Und so ging es tagein tagaus dahin. Oft entscheiden wir nicht nur über Leben und Tod sondern auch über künftiges leben. Zum Beispiel war ich eines nachts eingeteilt bei ihm zu bleiben. Er hatte sie erst heute Nacht kennengelernt und landete schon im Bett mit ihr. Hui hui da ging es heiß her. Zwischen lauten Stöhnen und Kluckern merkten wir sofort, - es kam wie es kommen musste –  der Hektiker eben,-

alle Voraussetzungen für eine Vermehrung waren gegeben. Übrigens keine Sorge wir sind eigentlich gar nicht da. Und wir ihn ja schon gut kannten, wussten wir natürlich, dass ihm dies nicht so gefallen würde – und obwohl es für uns keine große Sache ist, sind wir in so einer Situation dennoch  immer etwas im  Gewissenskonflikt.

Ja und was glaubt ihr wie dieser Gewissenskonflikt erst bei der Betreuung von sagen wir mal nicht so netten Menschen ist. Mamma mia, da haben meine Kollegen schon wilde Zeiten durchlebt (oder durchengelt). Da war Fredi der Amokschütze – na furchtbar – hier stehen auf beiden Seiten Schutzengel und tun ihre Aufgabe, aber meist ist die Motivation bei der „richtigen“ Gruppe mehr ausgeprägt. Oder zum Beispiel Gustav der Ladendieb. Wie oft hätten sie ihn schon geschnappt wenn wir nicht zur Stelle sind. Ja wie gesagt, manchmal sind wir es nicht, oder nicht im benötigtem Ausmaß. Und jetzt werdet ihr euch fragen von was dies abhängig ist – na ja sagen wir so - obwohl wir alle Menschen betreuen, gibt es zugegeben schon eine Art von Menschen bei der achtsam sind als bei anderen. Und natürlich ein kleines DANKE hin und da gefällt uns auch recht gut. Na dann – wir sind da.       

Weitere Fragen zu diesem Thema werden soweit möglich gerne beantwortet.