Samstag, 12. November 2016


Als der Kuhstall brannte (Teil 4)

2 Jahre waren vergangen, er hatte eine Villa, eine Jacht, hübsche Frauen, kurz er hatte sich alle Wünsche erfüllt die in seinem Kopf abrufbereit waren. Mirka hatte er reich beschenkt – aber auch sie war einfach überwältigt von diesem neuen Leben. Im Zuge ihres rasanten Lebensstils war ihre Beziehung rasch beendet – zu vielseitig war das neue Leben mit all seinen Versuchungen.
Er saß traurig in seiner Wohnung und dacht über die letzten Jahre nach. Schon die nette alte Dame aus dem Hotel, welche sich alsbald als Finanzexpertin ausgab hatte ihn um die Hälfte seines Vermögens gebracht. Seine Arbeitskollegen und Freunde waren auch reichlich in seine Gunst geglitten. Er hatte keine Ahnung wie das so läuft mit so einem Haufen Geld. Und jetzt ohne dass er es kommen sah war es einfach weg. Zu viele Versprechen, die sich nicht erfüllt haben, zuviel Vertrauen, das missbraucht wurde, zu viele Menschen die nur mit ihm spielten.
Schon seit Wochen schluckte er ein Antidepressiva nach dem anderen – er fühlte  sich dumm, unglücklich, leer und ausgedrückt wie eine Zitrone.
Was ihm blieb war seine kleine Wohnung aus seiner Zeit im Hotel. All seine guten Freunde haben sich plötzlich in Schein aufgelöst. Er blickte leer vor sich hin. Er erinnerte sich an seine Arbeit im Hotel –und an Mirka. Über ein Jahr hat er nichts von ihr gehört  – nach einem Streit war sie verschwunden – über ein Jahr hat er nichts mehr von Ihr gehört.     

Samstag, 5. November 2016


Als der Kuhstall brannte (Teil 3)

Er wartete unruhig auf das erscheinen der ehrenwerten Dame. Er hatte sich einwenig vorbereitet. Doch es wurde ihm bald klar, dass die Dame nicht wirklich einen Fremdenführer brauchte. Jetzt hatten sie schon die dritte Bank besucht - die Dame machte ihn schon etwas zweifelnd. Jetzt setzt er sie bei einem Cafe ab, sie bedankte sich, reichte ihm seinen Lohn und verabschiedete sich. Er sah noch wie sie eine unauffällig gekleideter Mann freudig begrüßte.
Sein Arbeitstag hat gut begonnen – als er morgens  Mirka zugewunken hatte, konnte er seine Freude kaum am Zügel halten. Keine demolierte Zimmereinrichtung oder sonstiges, seine Welt war in Ordnung. Die Bezahlung war nicht gerade königlich. Aber er hatte seine nette Wohnung und war zufrieden. Und jetzt noch Mirka – momentan fühlte sich echt glücklich.

Er war noch für ein gemeinsames Essen einkaufen und freute sich schon auf die Zubereitung.

Beim Heimweg blieb er bei der Trafik stehen und blickte wie immer auf die aktuellen Lottozahlen. Das kann es nicht geben dachte er, ich habe alle Zahlen erraten – er las, verglich, las verglich…

Und als er später die Summe seines Gewinnes hörte war er so aufgewühlt, dass er kaum sein Glas halten konnte..

Freitag, 4. November 2016


Kurzroman Teil 2 Als der Kuhstall brannte
Manchmal gibt es Sonderwünsche der Gäste – diesmal musste er eine Heizdecke montieren. Unter den unschlüssigen Blicken des Gastes, ein ca. 60, jährige Dame, verlegte er die Heizdecke. Nach dem Erläutern des Auf- und abdehens – überwand sie sich zu einem aus der tiefe kommenden Geräusper. Junger Mann sagte sie – wäre es ihnen möglich mir in den nächsten Tagen die Stadt zu zeigen?- Als sie so nebenbei die Entlohnung erwähnte, hat er, die auf seiner Zunge sprungbereite Verweisung auf Kollegen rasch geschluckt und eingewilligt. Da könne er den heutigen Abend schon etwas gewachsener zelebrieren dachte er.
In eng anliegenden Jeans und neuem Hemd betrat er das Lokal. Nachdem er seine Lippen in die absoluteste  Fröhlichkeits-Position gebracht hatte schritt er Ihr entgegen. Ob es sein Strahlen war, seine neues Hemd oder die flauschige Stimmung im Lokal – jedenfalls begrüßte sie ihn mit einem ordentlichen Kuss auf die Wange. O sole mio, dacht er und sah sich schon auf einer Gondel sitzend mit ihr durch den Kanale Grande gleiten. Diese Begrüßung hatte ihn echt motiviert.
Sofort lobte er ihr megafamoses Aussehen und ihre hitverdächtige Garderobe.  Sie hieß Mirka, war 25 Jahre und war ursprünglich aus dem Südburgenland. Sie war auch noch nicht lange in der Stadt und so fanden sie bald Gemeinsamkeiten. Schon in der ersten Minute explodierte eine Art gegenseitige Anziehung auf verschiedensten Emotionsebenen, die seinesgleichen selten ist.  An diesem Abend
durchdrang das Leuchten ihrer Innigkeit das gesamte Lokal.
Wie der Abend endete war für beide die nichthinterfragbarste Sache der Welt.
In seiner Wohnung angekommen wurden sie von Ihren riesigen Liebes Impulsen  einfach überrannt. 
       

Donnerstag, 3. November 2016

Kurzroman mit Fortsetzungen:
Teil 1


Als der Kuhstall brannte,
 

seit 3 Monaten ist er nun in der Stadt, ja Arbeit hat er gleich gefunden – doch seine neuen Mitmenschen sind ihm immer noch fremd.
Am Morgen im Bus – die vielen  herben Gesichter erinnern ihn einwenig an die Holzarbeiter droben in seiner alten Heimat. Ja heute ist ein Ochsentag wie er sagt, denn bei seiner ersten Verabredung hier in der Stadt, fürchtet er seinen alten Bergochsen ähnlich  zu sein.
Wie gewohnt erreicht er fröhlich seine Arbeitsstätte. Er ist gerne „Zimmermädchen“. Ja anfangs wurde er von den Kolleginnen schon sehr wühlerisch begutachtet. Aber der Job war ihm wichtig und schließlich gefiel ihm auch das rege Leben in dem großen Hotel. Ja und sowieso hat er hier auch seine lieabschauende Inge kennengelernt. Und heute war es soweit. Die gewohnte Routine, Spermadecken, leere Sektflaschen, vergessene Unterhosen und bisweilen Zimmer die mehr einer Müllhalde als einem Zimmer glichen. Doch es machte ihm Spaß. In der  Kaffeepause lugten sie ihn zwar wie  immer  mitleidigverächtigend an aber es wurde besser. Aber heute war ihm dies alles egal.